Wenn mich im Jahre 2011 jemand gefragt hätte, ob Webverzeichnisse ein Nischenprodukt sind, dann hätte ich sicherlich verwundert den Kopf geschüttelt. Immer mehr Portale wuchsen aus dem fruchtbaren Boden des Basislinkaufbaus und nicht jedes war wirklich dafür geschaffen, dem Suchenden gute Ergebnisse zu liefern. Es ging nur noch darum, den Suchmaschinen zu demonstrieren, wie die Linkpopularity in den Himmel wächst. Keine Frage: Diese Entwicklung musste von den Suchmaschinen früher oder später ausgebremst werden. Und so gab es im Frühling 2012 das erste Penguin-Update von Google. Vor allem jene Linkbuilder, die hundertfach immer wieder denselben Text auf ihre Links setzten (in der Hoffnung genau mit diesen Begriffen dann ganz besonders gut zu punkten) bekamen ein Gefühl dafür, dass die Suchmaschine gegen solche Auswüchse doch nicht hilflos ausgeliefert ist.
Das Geschäftsmodell "stelle 100 Kopien desselben Webkatalogs in das Netz und werde reich damit" hat heute gewiss ausgedient. Falls es dieses Konzept überhaupt jemals zum Erfolg geführt hat. Die allzu billigen Portale sind mittlerweile verschwunden. Sie waren für die Betreiber kein lukratives Geschäft mehr. Aber der Eintrag in Internetverzeichnisse wird weiterhin nachgefragt. Irgendwoher müssen die Links ja kommen, wenn die eigene Seite vernetzt sein will. Und andere Ideen, wie etwa der Linkkauf, werden nicht unbedingt als die bessere Alternative angesehen.
Einträge in Branchenportale und Webkataloge werden weiterhin im Kontext des Linkaufbaus nachgefragt. Aber nachdem die Anzahl der verfügbaren Portale eher kleiner geworden ist und eine Vielzahl der tendenziell eher unsinnigen Linksammlungen verschwunden sind, scheinen Internetverzeichnisse kein großer Störfaktor für die Suchmaschine mehr zu sein. Google hat inzwischen verkündet, dass unerwünschte Linksetzungen nicht mehr bestraft, sondern nur noch ignoriert werden sollen und ein neues Wucherwachstum an Verzeichnissen ist nicht in Sicht. Manche Linkkonzepte, wie etwa die Social-Bookmarks Verzeichnisse haben sich überlebt und werden über Mettis Eintragservice auch nicht mehr bedient. Aber ansonsten: Alles, was in Maßen betrieben wird, kann so schlecht nicht sein. Und so freuen sich auch im Jahre 2018 nicht wenige Kunden über ihre Verzeichniseinträge als Ergänzung zu anderen Maßnahmen des Internetmarketings und der Suchmaschinenoptimierung.
geschrieben von Andreas Mettler