Viele Suchmaschinenoptimierer sprechen von einem "natürlichen Linkaufbau", nur wenige stellen sich die Frage, wie diese "Natürlichkeit" denn heute zu definieren ist. Denn die Zeiten der privaten Websites, die sich gegenseitig aus purem Vergnügen verlinken sind längst vorbei. Was früher private Internetprojekte waren, findet sich heute meist in Gestalt von Präsentationen in den sozialen Netzwerken wieder und nur noch selten wird ein Link einfach als Empfehlung weiter gegeben, der Wert eines Verweises ist auch Hobby-Anbietern in aller Regel bekannt.
Führt man sich die Veröffentlichungen der marktführenden Suchmaschine zu Gemüte, so kann man den Eindruck bekommen, dass praktisch jedes Konzept einer Linksetzung heute unter Generalverdacht der "Unnatürlichkeit" steht. Von der gegenseitigen Verlinkung befreundeter Seiten bis zum Gasteintrag in einem Blog kann nahezu jeder Verweis als Verdächtig beurteilt werden, oder auch nicht. Die Statements der Suchmaschine scheinen bewusst ungenau formuliert zu sein und wecken bisweilen den Eindruck es gehe nicht immer nur darum, die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern, sondern eine allgemeine Stimmung der Unsicherheit zu schüren. Ginge es tatsächlich nur um die Qualitätssicherung so wäre es ein leichtes, ungewollte Linkkonzepte schlichtweg aus den Suchalgorithmen auszuschließen. Statt dessen setzt man auf mehrdeutige Aussagen und Disavow-Konzepte, bei denen es darum geht, dass der Webmaster der Suchmaschine mitteilt, welche Links seiner Meinung nach von der Suchmaschine für negativ bewertet werden. Einer strengen Mutter nicht unähnlich, die zu ihren Kindern sagt: "Ihr habt etwas Böses angestellt. Was war das?" Da stellt sich die Frage: Weiß die Suchmaschine nicht selbst, welche Links sie für negativ befunden hat?
Die Verlinkung von Websites ist eine der Grundlagen des Webs und hatte auch einen nicht unerheblichen Einfluss am Erfolg dieses Mediums. Ein linkfreies Web darf nicht die Folge eines immer komplizierteren Regelwerks einer einzigen Suchmaschine sein. Gleichzeitig kommt ein Web, in dem immer weniger verlinkt wird, den Anzeigenverkäufen der Suchmaschine zu Gute. Was früher ein kostenloser Link zwischen zwei Websites war, wird dann zur kostenpflichtigen Anzeige über die Suchmaschine. Ein Missbrauch der marktführenden Position? Vielleicht wird es Klagen geben, die diese Frage beantworten.
Wenn die Suchmaschine von möglichen negativen Folgen durch Manipulation eines Links spricht, impliziert dies, dass ein solcher Link in den Algorithmen auch positive Wirkungen haben kann. Ansonsten müsste die Suchmaschine keine Gegenmaßnahmen ergreifen, sondern könnte den Link schlichtweg ignorieren, einem Nofollow-Link nicht unähnlich. Ein Link kann immer positive Wirkungen oder negative Wirkungen entfalten. So wie praktisch jede Maßnahme oder jede Veränderung, die man auf der Website selbst vornimmt. Erfahrungsgemäß spielt die richtige Mischung und die richtige Dosis eine maßgebliche Rolle bei der Vernetzung von Websites. So wie ein Gläschen Wein am Abend vergleichsweise gesund sein kann, aber Alkoholismus zum sozialen Niedergang führt, so kann eine ausgewogene und vielfältige Vernetzung des eigenen Internetprojekts erfreuliche Ergebnisse entfalten, aber eine regelrechte "Linksucht" eine Website auch gefährden. Davon sind Linksetzungen aus Verzeichnissen ebenso betroffen, wie jeder andere Link.
Mettis Eintragsservice gibt Ratschläge aus der Praxis für einen maßvollen Genuss von Linksetzungen gerne weiter.
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